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Endometriose - mehr als eine schmerzhafte Periode

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Immer öfter wird in den Medien über das Thema Endometriose berichtet. Dass die Erkrankung immer mehr in den Mittelpunkt rückt ist wichtig, denn bis zu 10% der Frauen im gebärfähigen Alter leiden darunter (Gätje et al. 2015). Damit ist Endometriose eine häufige Erkrankung in der Frauenheilkunde. Doch wissen viele Frauen nichts von ihrer Erkrankung und werden deshalb nicht therapiert. Doch was ist Endometriose eigentlich?

Inhaltsverzeichnis

Wichtiger Hinweis: Dieser Text kann keinen Arztbesuch oder persönliche, ärztliche Beratung ersetzen. Bitte wende Dich bei Fragen, Problemen oder Unklarheiten immer unbedingt an Deine Ärztin oder Deinen Arzt. Unsere medizinischen Texte sind von Fachpersonen geschrieben (z.B. Medizinjournalisten, Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudenten kurz vor Studienende, Doktoranden in medizinischen Bereichen); wir können aber keine Gewährleistung auf Korrektheit oder gar Haftung für die Inhalte übernehmen.

Die Ursache: Gebärmuttergewebe am falschen Ort

Im Begriff Endometriose steckt das Wort Endometrium, womit in der Medizin das Gewebe bezeichnet wird, welches die Gebärmutter auskleidet. Das Endometrium baut sich während des Zyklus auf und wird während der Periode abgestoßen. Das führt zur monatlichen Blutung. Bei der Endometriose ist dieses Gewebe auch außerhalb der Gebärmutter zu finden. Die Orte an denen diese Zellverbände liegen können, sind sehr unterschiedlich. Das verstreute Gewebe wird Endometrioseherd genannt. Bei manchen Frauen liegt es in der Muskelschicht der Gebärmutter. Andere Orte (sog. Lokalisationen) sind oberflächlich oder als Zyste (eine Zyste ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum) z.B. am Eierstock. Die Zellen des Endometriums können aber auch tief in andere Gewebe hineinwachsen. Damit können sie auch Blase oder Enddarm betreffen. Seltener finden sich die Endometrioseherde auch an von der Gebärmutter weit entfernten Stellen, z.B. dem Zwerchfell. Tatsächlich gibt es kaum ein Organ im Bauchraum, welches nicht betroffen sein kann. Allerdings sind diese Orte eher ungewöhnlich (Alimi et al. 2018).

Hormone beeinflussen die Krankheit

Die Endometriose ist abhängig von Östrogen. Deshalb ist sie vor allem bei Frauen im gebärfähigen Alter zu finden, da diese viel von diesem Hormon produzieren. Am häufigsten wird die Diagnose bei Frauen zwischen dem 30. Und 40. Lebensjahr gestellt. Vor der ersten Periode und nach der Menopause, tritt eine Endometriose äußerst selten auf.


Da Hormone einen Einfluss auf die Entwicklung der Erkrankung haben, zählen zu den Risikofaktoren eine frühe erste Periode, kurze Zykluslängen, Kinderlosigkeit und eine späte erste Schwangerschaft. Auch betroffene Familienmitglieder erhöhen das individuelle Risiko (Parasar et al. 2017).

Der Ursprung ist selbst in der Forschung noch nicht genau bekannt

Die Ursache für die Krankheitsentstehung ist bis heute ungeklärt. Es gibt verschiedene Theorien, wie es dazu kommen kann, dass das Gebärmuttergewebe verstreut wird und einnistet. Eine anerkannte Theorie geht davon aus, dass die Endometriumzellen über Menstruationsblut, welches über die Eileiter in den Bauchraum fließt, verschleppt werden. Da dieses Phänomen aber bei 90% der Frauen auftritt, kann dies nicht der einzige Faktor für die Entwicklung einer Endometriose sein. Deshalb gibt es noch andere Theorien, welche z.B. von einer Umwandlung von anderen Zellarten zu Endometrium-Zellen ausgeht. Alle Theorien reichen bisher nicht aus, um die Endometriose vollständig zu erklären. Mediziner glauben deshalb, dass verschiedene Faktoren einen Einfluss haben (Alimi et al. 2018).

Nahaufnahme eines Mikroskops über einem Pipettenträger
Auch in der Forschung sind die Ursprünge der Endometriose noch nicht genau geklärt.

Vielfältige Symptome machen Diagnose schwierig

Eine Endometriose kann sich bei jeder Frau anders äußern, häufig sind allerdings starke Schmerzen bei der Periode, die unter Umständen mit Schmerzmittel behandelt werden müssen. Der Frauenärztin oder -arzt spricht dann von einer Dysmenorrhö. Diese Schmerzen treten oft erst im Lauf des Lebens auf und sind nicht schon seit der Jugend vorhanden. Oft ist die Menstruationsblutung verstärkt und verlängert. Auch Unterbauchschmerzen, die regelmäßig vor der Periode einsetzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (sog. Dyspareunie) zählen zu den typischen Symptomen.

Die Anzeichen der Endometriose sind abhängig von der Lokalisation der Herde. Deshalb können auch Schmerzen beim Wasserlassen oder Probleme mit dem Stuhlgang auftreten (Alimi et al. 2018).

Für die Diagnose der Endometriose sind Symptome und der Nachweis des Endometriumgewebes wichtig. Im Rahmen von Untersuchungen aufgrund anderer Erkrankungen können die Herde auch bei Frauen gefunden werden, die keine Symptome aufweisen. Erst in Kombination mit Symptomen, wird die Endometriose behandlungsbedürftig (Gätje et al. 2015).

Die häufigsten Fragen und Antworten

Was ist Endometriose eigentlich?

Eine Endometriose wird durch Gebärmuttergewebe ausgelöst, welches auf andere Organe verstreut wurde. Dadurch entwickeln Patientinnen oft Schmerzen v.a. während der Periode.

Woher weiß ich, dass ich Endometriose habe?

Endometriose führt zu starken Schmerzen während der Periode. Auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen oder Stuhlgang können Hinweise sein. Geklärt werden kann eine Diagnose oft nur durch ein MRT und eine Probenentnahme im Rahmen einer Bauchspiegelung.

Was sind die Folgen von Endometriose?

Neben einem großen Leidensdruck durch die Schmerzen, leiden viele Frauen auch unter Unfruchtbarkeit, d.h. sie haben Probleme schwanger zu werden.

In welchem Alter tritt Endometriose auf?

Endometriose ist abhängig vom Hormon Östrogen. Deshalb tritt sie bei Frauen zwischen der ersten Periode und der Menopause auf. Am häufigsten diagnostiziert wird eine Endometriose zwischen 30 und 40 Jahren.

Welche Möglichkeiten zur Therapie gibt es?

Eine Therapie der Endometriose hat das Ziel Schmerzen und Symptome zu lindern und eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Es gibt hormonhaltige Medikamente, die über einen gewissen Zeitraum eingesetzt werden können.

Auch die operative Entfernung der Endometrioseherde ist ein wichtiger Baustein in der Therapie. Dabei sollte für jede Frau ein individuelles Konzept entwickelt werden. Auch psychische Unterstützung kann für manche Frauen wichtig sein.


Endgültige Diagnose benötigt oft eine OP

Wenn die Frauenärztin oder der Frauenarzt aufgrund der Schilderung und Befragung der Patientin den Verdacht auf eine Endometriose hat, sollten mit der Patientin weitere Schritte zur Sicherung der Diagnose besprochen werden. Typische Fragen an die Patientin sind, ob zyklusabhängige Schmerzen und Symptome vorliegen. Die gynäkologische Untersuchung kann und sollte sogar während der Periode erfolgen, da die Endometrioseherde dann unter Umständen besonders gut zu spüren sind. Dabei sollte die Ärztin oder der Arzt sich das Genital von außen und mit dem Spekulum von innen genau ansehen. Auch die Tastuntersuchung der Vagina und eventuell des Enddarms gehören zu einer Untersuchung.

Ein Ultraschall über die Bauchdecke und über die Vagina, kann zystische Strukturen zeigen, die Hinweise auf eine Endometriose sein können. Wenn sich durch diese Untersuchungen der Verdacht auf eine Endometriose verhärtet hat, sollte zur Sicherung der Diagnose, zum Probengewinn und um das Stadium der Erkrankung bestimmen zu können, eine Bauchspiegelung durchgeführt werden. Das ist eine OP, bei der der Bauchraum mit Luft aufgebläht wird und über kleine Öffnungen durch die Bauchdecke eine Kamera und Instrumente eingeführt werden können. Die Ärztinnen und Ärzte können dann direkt die Endometrioseherde als kleine bläuliche Punkte auf den Bauchorganen erkennen. Bei einer solchen OP sollten immer Proben genommen werden, welche mikroskopisch untersucht werden. So kann die Diagnose abschließend gestellt werden.

Um das Ausmaß der Erkrankung zu bestimmen, können auch weitere Untersuchungen der Blase oder des Enddarms nötig sein. Eine radiologische Methode der Diagnosefindung ist die Magnetresonanztomographie (MRT). Hier liegt die Patientin in einer Röhre und es werden Bilder des Bauchraums ohne Röntgenstrahlen erstellt. Je nach Lokalisation, lassen sich die Herde sehr gut darstellen (Parasar et al. 2017).

Probleme schwanger zu werden sind häufig

Die Endometriose betrifft eine von zehn Frauen in der Bevölkerung. Doch unter Frauen, die Probleme haben schwanger zu werden, schätzen Frauenärztinnen und -ärzte den Anteil an Patientinnen mit Endometriose auf 40 – 70% ein (Gätje, R., 2015). Wenn trotz regelmäßigem und ungeschütztem Geschlechtsverkehr über ein Jahr keine Schwangerschaft eintritt, spricht man von Sterilität. Die Gründe für eine Sterilität, können bei beiden Partnern liegen und sind zahlreich. Durch ihre Häufigkeit ist die Endometriose als Ursache aber keine Seltenheit. Dabei sind die Mechanismen welche zur Sterilität durch die Endometriose führen, nicht endgültig geklärt.

Bei manchen Frauen führen die Endometrioseherde zu Verklebungen, welche die Funktion der Eileiter einschränken können. Hier kann durch eine Auflösung der Verklebungen den Frauen geholfen werden (Diagnosis and therapy of endometriosis. Guideline of the DGGG, SGGG and OEGGG. 2020).

Entwarnung: Endometriose wird nur sehr selten zum Krebs

Aus Endometrioseherden entwickelt sich nur äußerst selten Krebs. Allerdings erhöht eine Endometriose das Risiko für Tumore am Eierstock. Es ist deshalb wichtig, die normalen Vorsorgeuntersuchungen bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt wahrzunehmen (Gätje et al. 2015).

Verschiedene Therapiemöglichkeiten können helfen

Bei starken Symptomen sollte versucht werden, die Endometrioseherde vollständig zu entfernen. Dies kann schon bei der Bauchspiegelung zur Diagnosestellung erfolgen. Auch Zysten am Eierstock sollten operativ entfernt werden. Wie weit eine operative Entfernung auch die Entnahme der Gebärmutter oder anderer Gewebe einschließt, muss ganz individuell mit jeder Patientin abgesprochen werden. Wichtige Faktoren sind dabei Kinderwunsch oder abgeschlossene Familienplanung, Alter, Ausdehnung der Befunde und Belastung. Bei manchen Frauen gibt es Gründe gegen eine Bauchspiegelung. Ein Eingriff erfolgt dann über einen Bauchschnitt.

Eine große Bedeutung in der Therapie der Endometriose kommt der Hormontherapie zu. Wie bereits erwähnt, reagieren die Endometrioseherde auf Östrogen. Am Endometrium sind die Gegenspieler des Östrogens, die Gestagene. Gestagene sind ebenfalls Hormone, die im weiblichen Zyklus eine wichtige Rolle spielen. Aus diesem Grund können Gestagenpräparate oder eine Antibabypille mit viel Gestagen Anteil genutzt werden. Ein Alternative dazu sind Medikamente, die die Hormonproduktion herunterregulieren. Diese Therapie wird in der Regel drei bis sechs Monate durchgeführt. Natürlich sollten auch starke Schmerzen vor oder während der Periode mit Schmerzmitteln behandelt werden (Diagnosis and therapy of endometriosis. Guideline of the DGGG, SGGG and OEGGG. 2020).

Da die Krankheit die Lebensqualität von Frauen stark beeinflussen kann, ist es manchmal hilfreich psychologische Unterstützung zu suchen (Vitale et al. 2017).

Chancen auf Heilung sind durchwachsen

Eine Therapie kann vielen Patientinnen Linderung verschaffen. Auch die modernen Methoden der Reproduktionsmedizin kann heute viele Frauen beim Kinderwunsch unterstützen. Eine Heilung der Endometriose ist jedoch selten, es kann aber nach einer Schwangerschaft und nach der Menopause zu einer spontanen Heilung kommen (Gätje et al. 2015).

Was muss ich tun, wenn ich den Verdacht habe an Endometriose zu leiden?

Wenn einige Symptome auf Sie zutreffen, ist es wichtig mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt zu sprechen. Diese können durch ihre Erfahrung und eine erste Untersuchung deinen Verdacht bestätigen oder ausschließen. Die weiterführende Diagnostik wird oft in speziellen Zentren durchgeführt. Hier kann auch die Therapie geplant werden. Besonders wichtig, sind solche Zentren für Frauen mit Endometriose und Kinderwunsch. Auch wenn manche Symptome, wie Probleme beim Stuhlgang mit Scham verbunden sein können, ist es wichtig mit der Ärztin oder dem Arzt darüber zu sprechen.

Quellen und Literaturverzeichnis

Alimi, Y., et al. (2018), The Clinical Anatomy of Endometriosis: A Review, Cureus, 10 (9), e3361.

Gätje, Regine, et al. (2015), Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe (Georg Thieme Verlag).

Parasar, P., Ozcan, P., and Terry, K. L. (2017), Endometriosis: Epidemiology, Diagnosis and Clinical Management, Curr Obstet Gynecol Rep, 6 (1), 34-41.

Vitale, Salvatore Giovanni, et al. (2017), Impact of endometriosis on quality of life and psychological well-being, Journal of Psychosomatic Obstetrics & Gynecology, 38 (4), 317-19.

Diagnosis and therapy of endometriosis. Guideline of the DGGG, SGGG and OEGGG (S2k- Level, AWMF Registry No. 045/015, August 2020).

Über die Autorin

Katharina Ruppert studierte Humanmedizin in Erlangen und Mainz. Seit 2022 ist sie als Ärztin in Mainz an der Kinderklinik tätig. In ihrer Freizeit spielt sie Oboe und geht gerne wandern. Bei Almo ist ihr wichtig, Frauen aktuelle wissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse verständlich zu vermitteln.

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