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Menstruation im Mittelalter
Nein, es gibt kein Blutbad!
Menstruation Mittelalter

Um die Periode ranken sich zahlreiche Mythen und viele Gerüchte halten sich hartnäckig. Doch wie war das eigentlich so im Mittelalter? Gab es Binden? Hatten die Frauen überhaupt ihre Periode? Agnes Zankl, ein Mitglied des Vereins "Wienische Hantwërcliute 1350" hat sich etwas genauer mit diesem Thema befasst und sie hat uns einen interessanten Einblick in das Leben bzw. die Menstruation im Mittelalter geliefert. Vielen Dank an dieser Stelle, liebe Agnes, für deine Zeit und die wirklich interessanten Informationen in diesem Interview.

Ist es wahr, dass Frauen im Mittelalter wegen Schwangerschaft oder auch Mangelernährung weniger oft ihre Tage hatten?

Das ist leider eine sehr individuelle Sache.
Die Quellen berichten, dass die Menarche damals im Alter von 9-16 Jahren erwartet wurde und die Menopause zwischen 45 und 50 Jahren lag. Das sind also ca. 30 Jahre, die abgedeckt werden müssten. Die meisten Frauen heirateten zwischen 17 und 22 Jahren. Davor waren Schwangerschaften also wohl seltener.

Wir können aufgrund von Skelettfunden und Schriftquellen davon ausgehen, dass Hunger eine Ausnahme im täglichen Erleben des Mittelalters war und die meisten Menschen ausreichend gut ernährt waren.

Natürlich verhindern Schwangerschaften und Stillzeiten auch die Menstruation während einer bestimmten Zeit. Historische Demographen rechnen mit einem natürlichen Geburtenabstand in Gesellschaften, wo nicht verhütet wird von bis zu 30 Monaten.

Man sieht also schon, die Gelegenheiten, wo Menstruationsblutungen auftraten, sind deutlich verringert. Allerdings bleiben immer noch mehrere Jahre übrig, in denen normale Menstruationsblutungen auftraten und die mussten auch versorgt werden. Und es gab ja auch Menschen, die nicht geheiratet haben und kinderlos blieben, darunter fallen z. B. auch Ordensangehörige und Beginen.

Und dazu wissen wir z.B. aus gynäkologischer Literatur aus dem Mittelalter, dass ein Ausbleiben von Menstruation, zu starke oder zu leichte Menstruation als etwas krankhaftes empfunden wurde, dem Abhilfe geleistet werden musste. Entsprechend viele medizinische Anwendungen sind uns auch erhalten geblieben, mit denen Menstruation reguliert werden kann. Man sah also offensichtlich Menstruation als relativ normales, alltägliches Vorkommnis an.

Gab es Unterschied zwischen Adligen und anderen im Bezug auf die Blutung?

Darüber wäre mir jetzt nichts bekannt. Ernährung und körperliche Aktivität können natürlich Einfluss auf die Stärke der Menstruation haben. Jemand, der nicht körperlich arbeiten muss, hat mehr Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen, wenn die Zeit im Monat gekommen ist und genießt besseren Zugang zu hygienischen und medizinischen Ressourcen. Das Erleben von Menstruation war also sicher angenehmer in höheren Schichten.

Wie sind die Menschen im Mittelalter mit der Blutung umgegangen? Welchen Wert hatte die Menstruation? (War es evtl. ein Tabu oder wurde es sogar gefeiert?)

Dazu muss man verstehen, dass das gesamte medizinische Verständnis des Mittelalters von der 4-Säfte Lehre geprägt war, die bereits in der Antike von Denkern wie Hippokrates und Galen niedergeschrieben wurde. Diese Lehre geht - wirklich stark vereinfacht gesagt - von einer Balance von 4 Säften im Körper eines jeden Menschen aus (Gelbe Galle, Schwarze Galle, Blut und Schleim). Waren diese im Gleichgewicht, war der Mensch gesund, körperlich und geistig. Und um diese Balance zu erhalten - so stellte man sich vor -, muss der Körper über verschiedene Mechanismen hin und wieder "entgiften". Bei männlichen Körpern nahm man zB an, dass das unter anderem über Körperbehaarung funktionierte, die aus dem Körper herausspriesst und bei weiblichen Körpern eben über die Menstruation. Was da also heraus kam, war etwas, das der Körper loswerden wollte, es war giftig und musste abgelassen werden. Entsprechend mied man den Kontakt mit Menstruationsblut auch möglichst.

Und natürlich bedeutete das auch, dass Menstruation im Mittelalter leider nichts war, was zelebriert wurde und es wurde auch nicht viel öffentlich darüber gesprochen, wie Menstruationshygiene ablief.

Übrigens hält sich dieser Aberglaube, dass Menstruation ein "Entgiftungs"-Mechanismus ist, bis heute hartnäckig in den Köpfen von Menschen und beeinflusst natürlich auch unseren Umgang mit Hygieneprodukten, Verhütungsmitteln und mit Menstruation im Allgemeinen.

Wie hat die Menstruation das tägliche Leben von Frauen im Mittelalter beeinflusst?

Soweit wir wissen war die monatliche Blutung keine größere Geschichte für die meisten Menstruierenden. Sie erlebten sie mit vergleichbaren Problemen wie wir. Mit Krämpfen, Stimmungsschwankungen und Co. Wir wissen z. B. aus der persönlichen Korrespondenz von der Florentinerin Margherita Datini aus dem 14. Jahrhundert, dass sie ihr Leben lang unter schweren Periodenkrämpfen litt, vermutlich ein Fall von Endometriose, da sie auch keine Kinder mit ihrem Mann bekommen konnte.
In christlichen Gesellschaften des Mittelalters wurden Menstruierende nicht vom gemeinschaftlichen Leben abgesondert während ihrer Periode und konnten ihren normalen Aufgaben nachgehen.

Menstruation beeinflusste wahrscheinlich bei vielen das Sexualleben. Kirchliche Vorschriften sahen jedenfalls vor, Sex auszusetzen während der Periode. Ob sich Paare tatsächlich immer daran gehalten haben, ist nicht wirklich überliefert, dass es vorkam, dass sie diese Regel brachen, davon ist aber auszugehen, z. B. wissen wir das aus frühmittelalterlichen Bußbüchern, die Bußmaßnahmen für verschiedene Sünden auflisteten.

Was haben die Frauen im Mittelalter benutzt? Welche Materialien?

Leider wissen wir nur wenig über die Methoden der Menstruationshygiene im Mittelalter. Sogenanntes "Freibluten" wäre eine Möglichkeit für leichte Blutungen, was aber nun leider nicht für alle Menstruierenden funktionierte und neben Menstruation waren auch Wochenbettblutungen und Inkontinenz nach Geburten eine zu bewältigende Situation.
Die wenigen Quellen, die wir kennen, erwähnen sogenannte "Lappen", also wahrscheinlich einfach Stoffstücke aus alten Kleidern geschnitten, die zusammengelegt und vermutlich mit einer Halterung zwischen den Beinen angebracht wurden, da Frauen soweit wir wissen keine Höschen trugen. Da diese waschbar sind, könnte man sie auch entsprechend wiederverwenden. Und ja, natürlich haben mittelalterliche Menschen regelmäßig Wäsche gewaschen 😉

Alles weitere ist leider Spekulation. Da wäre z. B. ein Fund einer möglichen Inkontinenzbinde aus einem spätmittelalterlichen Grab aus Grönland erwähnenswert, die vermutlich mit einem Lederstreifen als Halterung und einer Art Textilem "Pad" konstruiert war. Der Fund ist allerdings nicht ausreichend untersucht.

Gab es Hygieneprobleme?

Ja, wir wissen z. B. aus dem Schriftverkehr des Klosters Sonnenberg aus dem 15. Jahrhundert, dass die dort lebenden Ordensschwestern, die normalerweise auf Basis von Kleidervorschriften der Klöster üblicherweise Wollunterkleidung trugen, zusätzlichen Leinenstoff für Unterkleider und Laken erhielten für die Zeit ihrer "weiblichen Krankheit", weil Leinen besser waschbar war als Wolle. Kleine "Unfälle" waren also wohl nicht ungewöhnlich.

Gab es eine Art Tampon

Nicht, dass wir wüssten. Medizinische Quellen aus dem Mittelalter erwähnen Vaginalzäpfchen als medizinische Anwendungen, allerdings ist das etwas völlig anderes. Außerdem würden sich Tampons mit der medizinischen Lehre der Zeit nicht vereinbaren lassen. Das Menstruationsblut im Körper zurück zu halten, würde ja das "Gift" nicht gut abrinnen lassen.

Gibt es Überlieferungen und Aufzeichnungen?

Historische Darstellung der Trota, Mittelalterliches Manuskript um 1200

Ja, dass Menstruation alltäglich passiert, davon finden wir Erwähnungen in persönlicher und geschäftlicher Korrespondenz, lyrischen Werken, medizinischen Werken, Weisheitensammlungen, und und und.

Nur Details, die werden oft verschwiegen. Über Menstruation aus medizinischer Sicht sprechen zum Beispiel medizinische Werke der Zeit, besonders gynäkologische Kompendien wie die "Secretis mulierum" von Albertus Magnus oder die "Trotula" von Trota von Salerno. Hinweise zu Menstruationshygiene geben uns beispielsweise die Offenbarungen von St Birgitta, die Schriften des Arztes Bernard de Gordon oder Inquisitionsakten aus dem spätmittelalterlichen Frankreich.

Wie waren die hygienischen Bedingungen im Mittelalter und haben die sich auf die Monatshygiene ausgewirkt?

Die meisten mittelalterlichen Menschen hatten eine recht gute tägliche Hygiene, die sich in einfacheren Haushalten zumeist mit leichter Aschelauge, Waschlappen und Schüssel, in reicheren Haushalten mit Badeschwamm, importierter Seife und eigenem Badezimmer erledigen ließ. Dazu kamen 1-2 Badehaus Besuche die Woche, viele landwirtschaftliche Güter hatten z. B. auch gemeinschaftlich genutzte Badestuben.

Waschtag für Kleidung war alle 1-2 Wochen und man hatte mehrere Sets Unterwäsche zum Wechseln und die Betten waren mit mehreren Leinenlaken ausgestattet, die Matratze und Decke schonen sollten. Im Allgemeinen ist das schon ein Hygienestandard, der an den unserer Urgroßmütter vor der stärkeren Verbreitung von privaten Badezimmern und -wannen heran kommt. Teilweise haben Menschen in europäischen Großstädten noch bis in die 1980er und 90er hinein noch ohne eigenes Badezimmer gelebt und sind zum Duschen oder Baden zwei mal die Woche in öffentliche Badeanstalten gegangen. Ich denke also, dass sich Menstruation relativ gut managen ließ in hygienischer Hinsicht.

Vergleich mit anderen Zeiten: Wie unterscheidet sich die Menstruationshygiene und -Wahrnehmung im Mittelalter von anderen historischen Epochen oder Kulturen?

Ein gewisses Tabu rund um den weiblichen Körper und seine Vorgänge können wir mit Sicherheit in den allermeisten Epochen europäischer Geschichte - zumindest in solchen, aus denen wir Schriftquellen haben - erkennen. Und das haben wir ja bis heute nicht ganz ablegen können. Es gab aber auch andere Kulturen und Epochen, wo mit Menstruation positiver umgegangen wurde als im europäischen Mittelalter. Beispielsweise wurde im antiken Ägypten und Griechenland Menstruationsblut für religiöse Zeremonien verwendet. Aber es gibt auch diverse Kulturen, wo der Umgang mit Menstruation weniger positiv ist, wo Menstruierende als generell "unrein" angesehen wurden, was sogar auf von ihnen berührtes Essen oder Gegenstände überspringen kann und sie deshalb von der Gesellschaft separiert werden in der Zeit ihrer Periode und rituelle Reinigungen durchlaufen, bevor sie zu dieser zurück kehren können.
Mit den feministischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts hat sich aber einiges getan. Zum Glück.

Entwicklung im Laufe der Zeit: Konnte im Verlauf des Mittelalters eine Veränderung in der Wahrnehmung, Behandlung oder den sozialen Auswirkungen der Menstruation beobachtet werden?

Das ist schwer zu sagen, da wir aus dem Frühmittelalter z. B. weniger Schriftquellen und Bildmaterial haben und wir daher auch wenig über den Umgang mit Menstruation wissen. Allerdings spricht das wenige, was an Texten vorhanden ist, die gleiche Sprache wie im Spätmittelalter. Die medizinischen Vorstellungen der Antike, die ich schon erwähnte, waren auch im Frühmittelalter präsent.

Wobei Kirchenlehren, die sich in Spätantike, Frühmittelalter und Hochmittelalter bildeten und die manchmal relativ Frauenfeindlich ausfielen, mit ihrer stärkeren Verbreitung im Laufe des Mittelalters definitiv beigetragen haben zum Tabu um weibliche Körper.

Was man allerdings schon erwähnen sollte, ist, dass es im europäischen Mittelalter nicht nur christliche Lebensgemeinschaften gab, sondern z. B. auch jüdische und im Süden Europas muslimische. Dort war der Umgang mit weiblichen Körpern auf jeden Fall unterschiedlich zu dem christlich geprägter Gemeinschaften. Aber das würde ich an jemand übergeben wollen, der sich damit besser auskennt.

Anmerkung: Agnes hat selbst einen sehr interessanten Praxisversuch zum Thema "Menstruationshygiene im Mittelalter" gemacht. Ich empfehle euch, einen Blick auf ihren Erfahrungsbericht zu werfen.

Zur Autorin

Stefanie Wagner ist die Gründerin von ALMO (Alternative Monatshygiene) und begeisterte Trägerin ihrer eigenen Stoffbinden, Slipeinlagen und Periodenslips. Diese werden aus Bio-Baumwolle hergestellt und in Deutschland genäht. Stefanies Motto lautet: "Etwas anderes kommt mir nicht in die Hose!" Seit 11 Jahren spricht sie offen über das Tabuthema Menstruation und nimmt dabei keine Binde vor den Mund. In Ansbach hat sie den weltweit ersten Menstruationsladen 2019 eröffnet.

Tampon oder stoffbinde
Der ultimative Monatshygiene-Vergleich
Tampon oder Stoffbinde Vergleich

Heute nehmen wir sie mal genau unter die Lupe. Den herkömmlichen Tampon, bekannt, weit verbreitet und ein Einwegprodukt und die Stoffbinde. Sie erobert die Unterhosen vieler Frauen derzeit im Sturm und deshalb vergleiche ich in diesem Artikel einmal Schritt für Schritt Tampon und Stoffbinde, damit du vergleichen und eine gute Wahl treffen kannst.

Der gute alte Tampon?

Lass uns mit dem Tampon starten: Er trocknet die Scheide aus und ist deshalb gar nicht gut für dein Keimmilieu. Kennst du, wenn es zwickt und zwackt beim Einführen oder du ihn rausziehst, obwohl er noch nicht voll ist, oder? Das schadet der Schleimhaut deiner Vagina und kann zu weiteren Beschwerden führen.

Nicht so bei der Stoffbinde. Hier kann die Schleimhaut atmen und das Blut fließt einfach ab. Vagina, Haut und Keimmilieu sind happy.

Das sagt der grüne Daumen zum Monatshygiene-Vergleich

Zweiter Punkt, die Umwelt. Nicht genug, dass Tampons schon bis sie hergestellt sind sehr viele Ressourcen verbrauchen, sie verrotten auch schlecht. Mutter Erde hat sie also ewig an der Backe, für 3-5 Stunden echte Nutzung. Da zeigt der Daumen leider nach unten, denn das ist eine Scheiß-Ökobilanz!

Ganz anders bei der Stoffbinde. Ich achte bei meinen ALMO-Binden darauf, dass ich Bio-Baumwolle nutze. Genäht wird in Deutschland, unverpackt, versendet im Karton. Hat die Binde dich einmal erreicht, hat sie eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren. Ja, du hast richtig gelesen: ZEHN Jahre!!! Hammer, oder?

Die Schadstoffbilanz von Tampons und Stoffbinden

Von der Öko- zur Schadstoffbilanz: Auch hier verliert Mister Tampon. Immer wieder finden sich Schadstoffe in Wegwerfprodukten. Fakt ist, dass in 11 von 15 Einweg-Hygieneprodukten Chemikalien gefunden wurden. Am stärksten betroffen sind Wegwerfbinden aus Baumwolle, doch auch der Tampon wird aus Baumwolle hergestellt und in Plastik verpackt. Er trägt also definitiv ein höheres Schadstoff-Risiko in sich als eine Stoffbinde.

In meinen Stoffbinden gibt es lediglich eine hauchdünne Schicht PU, die es braucht, damit nix ausläuft. Deine Haut kommt mit ihr nicht in Berührung. Hier erfährst du mehr über Stoffbinden und -Slipeinlagen.

Und was sagt der Geldbeutel zu deiner Wahl?

Finanzcheck gefällig? Du merkst es nicht, doch du verbrauchst zwischen 2.000€ - 4.800€, wenn du Tampons nutzt. Immerhin blutet eine Frau rund 6 Jahre ihres Lebens, wenn wir alle unsere Monatsblutungen zusammenzählen. Da kommt ganz schön was zusammen und es wandern unzählige Tampons rein und wieder raus. Vielleicht setzt du ja auch schon auf ökologisch und greifst zu den Tampons aus Bio-Baumwolle, die jedoch im Vergleich teurer sind als ihre nicht-grünen Artgenossen.

Eine Stoffbinde in Größe M kostet nur 18,90€. Wenn du 10 bestellst, sparst du in meinem Shop 20%, macht 15,12€ pro Binde. Du bezahlst also 151,20€. Je nachdem wie viele Binden du brauchst, sparst du sicher Geld. Denn wie gesagt: Du nutzt sie, vorsichtig gesagt, bis zu zehn Jahre!

Der ultimative Vorteil eines Tampons

Final Countdown und zuletzt ein einziger, wirklich cooler Grund FÜR Tampons: Du kannst damit schwimmen gehen! Hier zieht die Stoffbinde leider echt den Kürzeren. Für alle anderen Tätigkeiten an Land punktet sie allerdings wieder mit einem super Tragekomfort. Sie drückt nicht und ist kuschelig weich und angenehm. Aus unzähligen Beratungen in meinem Menstruationsladen in Ansbach weiß ich, dass das bei Tampons nicht immer so ist. Dennoch solltest du das auf keinen Fall hinnehmen. Ich sag immer: Es darf nichts niemals drücken oder wehtun! Falls das doch der Fall ist, würde ich dir raten nach Alternativen zu suchen. Damit du die besonderen Tage im Monat kuschelig und bequem verbringst.

Tampon oder Stoffbinde – welche Vor- und Nachteile siehst du? Ich freu mich riesig, wenn du mir deinen Kommentar da lässt. Deine Stefanie

Zur Autorin

Stefanie Wagner ist Gründerin von ALMO (Alternative Monatshygiene) und Inhaberin des ersten Menstruationsladens. Ja, es gibt einen Menstruationsladen in Deutschland, genauer gesagt in Ansbach. Und hinter der Theke steht Stefanie. Vor Ort und in ihrem Online-Shop vertreibt sie ein kunterbuntes Sortiment von Produkten zur alternativen Monatshygiene. Tampons nicht, denn wie du dem Artikel entnehmen konntest, punkten sie nicht so richtig. Aus vielen Gesprächen im Laden weiß Stefanie, wie oft Frauen sich  mit ihm unwohl fühlen, weil es zwickt, schmerzt und nervt. Für Stefanie und ihre Kundinnen sind die Vorteile von Stoffbinden und Periodenslips unschlagbar und sie beantwortet dir gerne alle Fragen, die du dazu noch hast. Denn ihre Mission ist ein kuscheliges Gefühl - für alle auf der Welt!

Herkömmliche Menstruationsprodukte
Was du wissen solltest
Menstruationstasse mit Blut

Jede einzelne Form der Monatshygiene hat ihre Vor- und Nachteile, abhängig davon, ob ein möglichst sicherer Auslaufschutz, Nachhaltigkeit & Umweltverträglichkeit, die Kosten oder ein möglichst einfaches Handling samt angenehmen Tragekomfort im Vordergrund stehen. Kein Produkt erfüllt alle Punkte zu 100 %, doch vor allem in puncto Nachhaltigkeit und Kostenersparnis gehen Produkte der alternativen Monatshygiene in Führung.

Wegwerf-Binden & Tampons

Sie sind der Klassiker im Drogerieregal und damit standardmäßig die Produkte, mit denen Frauen während ihrer Tage besonders häufig zu tun haben.

Auslaufschutz & Hygiene:

Binden sind in der Regel mit und ohne Flügel erhältlich, teils auch in längeren, schmaleren oder auf Passform geschnittenen Versionen. Sie sollten regelmäßig gewechselt werden, an starken bis normalen Tagen wenigstens 5-6 Mal in 24 Stunden. Tampons sollten spätestens alle sechs Stunden ausgewechselt werden (TSS-Syndrom).

Nachhaltigkeit & Umweltschutz:

Herkömmliche Wegwerf-Binden und auch Tampons sind in der Regel in Plastik verpackt und enthalten auch Plastik (Phtalate, auch bekannt als Weichmacher). Superabsorber und Gel-Kerne sorgen dafür, dass möglichst viel Menstruationsblut aufgesogen wird und die Trägerin ein angenehm trockenes Gefühl erhält. Die natürlichen Bestandteile wie Baumwolle werden teils gebleicht, wodurch Dioxine entstehen. Zusätzlich sind künstliche Duftstoffe zugesetzt, um ein besonderes Frischegefühl zu vermitteln.

Eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für diese Zusätze und deren Bestandteile besteht aktuell nicht. Der Abbau der entsorgten Binden und auch der Tampons nimmt bei konventionellen Produkten mehrere Jahrhunderte in Anspruch; Bio-Produkte werden immerhin in kürzeren Zeiträumen abgebaut.

Gesundheit:

Baumwolle wird sowohl in Binden als auch Tampons verwendet und wie viele andere Produkte für den täglichen Verzehr mit Pflanzenschutzmitteln, allen voran Glyphosat, behandelt. Dass das auf Dauer für die empfindlichen Schleimhäute der Scheide nicht förderlich ist, dürfte jedem klar sein. Doch ob behandelt oder unbehandelt spielt beispielsweise bei Tampons keine Rolle. Diese werden vor allem nach einem Kriterium gekauft: Saugfähig sollen sie sein. Das wiederum kann zu einem austrocknen der Schleimhaut führen. Die Folge sind häufige Pilzinfektionen. Wer häufig unter Jucken, Brennen und Ausfluss im Intimbereich leidet sollte konsequent 2-3 Monate Unterwäsche aus Baumwolle tragen, auf Tampons und Binden verzichten und vor allem auch Duftstoffe dort meiden – das gilt auch für das Waschmittel.

Beschaffung & Kosten:

Das Standardsortiment gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt, in Tankstellen, Kiosken, teils auch auf Toiletten und natürlich in der Drogerie. Bio-Produkte sind noch nicht überall erhältlich, sichere Bezugsquellen für schadstoffarme Tampons und Wegwerfbinden sind teils Drogerien, teils Bio-Läden und der Online-Handel. Entsprechend sind konventionelle Binden und Tampons vergleichsweise günstig, ihr Bio-Pendant etwas teurer. Die Kosten summieren sich allerdings, pro Frau und Zyklus kommen im Leben mehrere tausende Euro allein für die Monatshygiene zusammen. Nicht eingerechnet sind dabei ruinierte Unterwäsche-Sets, weil der versprochene Auslaufschutz der Binde nicht gehalten hat, was versprochen wurde.

Handling & Tragekomfort:

Der Klebestreifen in den Binden hält, je nach Produkt, mehr oder weniger gut – d. h. teilweise bauscht sich die Wegwerfbinde im Slip zusammen und stört beim gehen, laufen oder sitzen. Während Binden selbst von einigen Frauen als unhygienisch empfunden werden, ist die Verpackung und Entsorgung meistens kein Problem – zusammenrollen und ab und in den Müll mit der benutzten Binde!

Tampon oder Stoffbinde? Hier kannst du mehr über die Unterschiede erfahren.

Zur Autorin

Stefanie Wagner ist die Gründerin von ALMO (Alternative Monatshygiene) und begeisterte Trägerin ihrer eigenen Stoffbinden, Slipeinlagen und Periodenslips. Diese werden aus Bio-Baumwolle hergestellt und in Deutschland genäht. Stefanies Motto lautet: "Etwas anderes kommt mir nicht in die Hose!" Seit 11 Jahren spricht sie offen über das Tabuthema Menstruation und nimmt dabei keine Binde vor den Mund. In Ansbach hat sie den weltweit ersten Menstruationsladen 2019 eröffnet.

Alternative Monatshygiene
Binden, Tassen und Schwämme
Menstruationstasse mit Blut

Alternative Monatshygiene. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung hat sie, hatte sie oder wird sie noch erleben:
Die Menstruationsblutung.

Obwohl Milliarden Frauen weltweit diesen Aspekt ihrer Weiblichkeit teilen, ist das Wissen um Monatshygiene doch eher versteckt. In der Werbung und im Aufklärungsunterricht der Schule finden sich vor allem Wegwerfprodukte wie Binden und Tampons als Beispiele. Alternativen werden nur selten angesprochen. Dabei gibt es so einiges zu wissen, wenn es um diese speziellen „Tage“ im Leben einer Frau geht!

Die Monatsblutung: So individuell wie jede von uns

Kein Zyklus ähnelt dem andern. Jede Frau erlebt ihn anders, jede Regelblutung fällt von Frau zu Frau und Monat zu Monat unterschiedlich aus. Sie kann kurz und heftig sein, oder schwach und über viele Tage gehen. Die Stärke der Regelblutung fesselt manche Frauen regelrecht ans Bett, während andere in der gleichen Zeit Sport auf höchstem Niveau absolvieren oder inspirierende Reden halten. In einigen Ländern in Asien wie Japan, Indonesien oder Südkorea haben Frauen übrigens das Recht auf bezahlten Urlaub während ihrer Periode – um sich daheim auszuruhen.

Weil die Regel so individuell von Frau zu Frau ist, müssten auch die Produkte zur Monatshygiene unterschiedlich ausfallen. Im typischen Drogerie-Regal finden sich deshalb auch Binden und Tampons für starke oder schwache Blutungen, mit Auslaufschutz und ohne. Für die schwächsten Tage sind die Slipeinlagen gedacht. Soweit so gut – aber gibt es da nicht noch mehr? Oh ja!

Monatshygiene: Binden, Tampons, Tassen & Schwämme

Die gute Nachricht zuerst: Wenn Frau nur lange genug sucht, wird sie die individuell richtige Monatshygiene für sich selbst schon finden. Und die Suche selbst lohnt sich, denn im Laufe des weiblichen Zyklus verwenden wir sehr viele Produkte. Die Rechnung ist vergleichsweise einfach:

  • 5 bis 7 Tampons oder Binden pro Tag
  • an bis zu 7 Tagen pro Monat
  • und durchschnittlich 12 Mal im Jahr
  • bis zu 40 Jahre lang

Monatshygieneprodukte werden in Deutschland mit 7 Prozent belegt. Bis 2020 waren es 19 % und die Artikel galten als „Luxusgut“. Im Laufe eines Lebens gibt Frau damit rund 2.000 € bis 4.800 € allein für ihre Tage aus.

Kosten im Leben Produzierter Müll
Wegwerf-Binden ~2.000 € - 4.800 € 12.000 – 16.000 Binden
Wiederverwendbare Binden ~ 400-1000 Euro 30-75 Binden
Tampons ~2.000 € - 4.800 € 12.000 – 16.000 Tampons
Menstruationstasse/Schwamm ~ 15 € - 45 € (Tasse)
~ 200 € - 400 € (Schwamm)
~ 1-3 Tassen ~ 160 Schwämme

Alternative Monatshygiene ist günstiger

Alternative Monatshygiene ist daher gleich aus mehreren Gründen einen zweiten Blick wert.

Ein Schwamm kann zwischen Monaten und 1-2 Jahren verwendet werden und kostet zwischen 4 und 9 Euro. Eine Menstruationstasse hat eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren, gleiches gilt für Stoffbinden, je nach Hersteller. Somit sind die Kosten ebenso niedriger wie der Müll, der produziert wird.

Jede einzelne Form der Monatshygiene hat ihre Vor- und Nachteile, abhängig davon, ob ein möglichst sicherer Auslaufschutz, Nachhaltigkeit & Umweltverträglichkeit, die Kosten oder ein möglichst einfaches Handling samt angenehmen Tragekomfort im Vordergrund stehen. Kostengünstig ist ein Punkt, der zum tragen kommt, wenn es um alternative Monatshygiene geht. Im nächsten Blogbeitrag sehen wir uns dann gesundheitliche Aspekte und Werbeversprechen von herkömmlichen Produkten der Monatshygiene an.

Zur Autorin

Stefanie Wagner ist die Gründerin von ALMO (Alternative Monatshygiene) und begeisterte Trägerin ihrer eigenen Stoffbinden, Slipeinlagen und Periodenslips. Diese werden aus Bio-Baumwolle hergestellt und in Deutschland genäht. Stefanies Motto lautet: "Etwas anderes kommt mir nicht in die Hose!" Seit 11 Jahren spricht sie offen über das Tabuthema Menstruation und nimmt dabei keine Binde vor den Mund. In Ansbach hat sie den weltweit ersten Menstruationsladen 2019 eröffnet.

Stoffbinden von almo
Für ein kuscheliges Gefühl in der Hose!
Menstruationstasse mit Blut

Stoffbinden haben gegenüber herkömmlichen Binden einige Vorteile. Der für mich wichtigste Vorteil ist einfach in Worte zu fassen, für dich als Leserin allerdings (noch) schwer nachzuvollziehen.

Stoffbinden vermitteln dir ein kuscheliges Gefühl in der Hose.

Vermutlich fragst du dich jetzt, wie das denn bitte sein kann. Als menstruierende Frau hast du wahrscheinlich schon zahlreiche Marken und Größen probiert. Und von kuschelig kann hier wohl kaum die Rede sein. Warum das so ist, dafür gibt es ebenfalls einige Gründe. Zum einen haben herkömmliche Binden einen Plastikstreifen an der Unterseite. Dass Plastik nicht gerade atmungsaktiv ist, dürfte jedem bekannt sein, oder? Mit Plastik verbinden wir auch nicht gerade das Gefühl von kuschelig. Plastik ist ein echter Kuschel-Killer. Plastik sorgt dafür, dass sich Nässe und Feuchtigkeit stauen.

Almo Stoffbinden Vorteile

Stoffbinden revolutionieren die Welt

Das bringt mich auch direkt zum zweiten Nachteil: Überall dort, wo sich Nässe staut, kommt es zu Geruchsbildung. Das lässt sich nicht vermeiden und da kann der Kern auch noch so saugaktiv sein. Machen wir uns nichts vor: Es ist weder eine blaue durchsichtige Flüssigkeit, die unseren weiblichen Körper jeden Monat verlässt, noch ist sie hellrosa oder rot wie Wein. Monatsblut lässt sich nicht mit gefärbtem Wasser oder einer blutenden Wunde vergleichen. Die Konsistenz ist einfach eine völlig andere. Und ich finde, es wird Zeit, dass wir über diese Themen sprechen. Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt immer noch so viel zu revolutionieren. Fangen wir an! Die halbe Welt ist voll von Menschen, die zukünftig monatlich bluten werden, es gerade tun oder diese Zeit schon hinter sich haben. Vor wem oder was müssen wir uns eigentlich verstecken?

Aber kommen wir zurück zu den Vorteilen von Stoffbinden. Du hast sie immer greifbar zu Hause. Kein Gerenne mehr in den nächsten Supermarkt, weil dein Zyklus mal wieder verrückt spielt. Das ist übrigens völlig normal. Vielleicht will dein Körper dir damit etwas sagen. Versuch also beim nächsten Mal weniger genervt deswegen zu sein, sondern lausche in dich hinein. Die Monatsblutung hat viel mit loslassen, Neuanfang zu tun. Und sie wird beeinflusst durch Ernährung und Stress. Also, eine Stoffbinde von ALMO hast du immer parat. Zudem sind sie saugfähig und bunt. Das Leben darf bunt und schön sein - auch beziehungsweise gerade, wenn wir unsere Tage haben. Klinisches weiß ist hier fehl am Platze.

Binden ohne Plastik

Die Sache mit dem Plastik habe ich bereits angesprochen. Stoffbinden brauchen kaum Plastik und sind damit nicht nur für das weiche Gefühl in der Hose vorteilhaft, sondern vor allem auch für die Umwelt. Wir brauchen wirklich nicht noch mehr Plastik auf dieser Welt. Zu guter Letzt sparst du dir auch noch einen wahnsinnig großen Haufen Geld. Denn die Stoffbinden von ALMO sind waschbar. Du kannst sie also jeden Monat wiederverwenden. Die Stoffbinden von ALMO haben noch zwei weitere Vorteile: Sie werden in Deutschland hergestellt. Du unterstützt damit nicht nur eine saubere Umwelt durch Plastikfreiheit, sondern auch noch Näherinnen, die damit auf eigenen Beinen stehen können. Die Herstellung in Deutschland sorgt außerdem für kurze Transportwege. Du siehst, es gibt jede Menge Vorteile von Stoffbinden.

Zur Autorin

Stefanie Wagner ist die Gründerin von ALMO (Alternative Monatshygiene) und begeisterte Trägerin ihrer eigenen Stoffbinden, Slipeinlagen und Periodenslips. Diese werden aus Bio-Baumwolle hergestellt und in Deutschland genäht. Stefanies Motto lautet: "Etwas anderes kommt mir nicht in die Hose!" Seit 11 Jahren spricht sie offen über das Tabuthema Menstruation und nimmt dabei keine Binde vor den Mund. In Ansbach betreibt sie den ersten Menstruationsladen Deutschlands. In Ansbach hat sie den weltweit ersten Menstruationsladen 2019 eröffnet.

Unsere ALMO-Versprechen

Komfortabel, weich & kuschelig in der Hose
In Deutschland hergestellt - ohne Biozide
Nachhaltig: Gegen Müll
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Verrutscht nicht (bei den meisten Unterhosen)
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100 000+ Binden verkauft, getestet & für gut befunden